Bibliothek Salita dei Frati

Die Bibliothek Salita dei Frati, die ab dem 16. Jahrhundert entstand, ist in einem vom Architekten Mario Botta entworfenen Gebäude in der Nähe des Kapuzinerklosters in Lugano untergebracht und wurde 1980 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um den reichen Bibliotheksbestand des Klosters für Wissenschaftler und Leser zugänglich zu machen.

Die meisten der 110.000 Bände und 400 Zeitschriften stammen aus der Klosterbibliothek, die zwischen dem 16. und 18. Besonders relevant sind die Tessiner Ausgaben, die Bereiche Geschichte und Lokalgeschichte, Askese und Predigt (viele Texte sind für das Studium der Volksreligiosität nützlich), Literatur und Rhetorik.

Im Laufe der Jahre sind weitere Sammlungen hinzugekommen, die entweder gestiftet oder erworben wurden, insbesondere die Sammlung von Pater Giovanni Pozzi (10.000 Bücher und 4.400 Auszüge), die neben einer beträchtlichen Anzahl von zum Teil seltenen Autoren des 17. Jahrhunderts auch Werke zur literarischen Methodik, Semiotik, Ikonologie und Theorie der mystischen Sprache umfasst.

Die Bibliothek, zu der auch eine grosse Sammlung von Andachtsbildern gehört, ist Teil des Tessiner Bibliothekssystems und nimmt am Projekt e-rara.ch teil, das digitalisierte Reproduktionen von Ausgaben des 16. bis 19. Jahrhunderts kostenlos zur Verfügung stellt.

Die Bibliothek Salita dei Frati wird vom gleichnamigen Verein verwaltet, der das bibliografische Erbe ständig erweitert und kulturelle Aktivitäten (Konferenzen, Tagungen, Seminare) zu Themen der religiösen Kultur (Spiritualität, Bibel, Franziskanertum), der Bibliografie, der Philosophie, der Geschichte und der Literatur sowie eine Ausstellungstätigkeit organisiert, die sich hauptsächlich auf Künstlerbücher konzentriert.