Gandria-Weg
Der Gandria-Weg ist nicht nur landschaftlich sehr schön, sondern auch einzigartig in der Schweiz wegen der Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, die in diesem Gebiet vorkommen, das nicht zufällig im Bundesinventar der Landschaften, Ortsbilder und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgeführt ist.
Entlang des Weges, der auf einer Kalksteinformation aus dem Jura (Moltrasio-Kalk) mit jüngeren Ablagerungen (aus dem Quartär) verläuft, findet man die typische Flora des Insubrischen Gebietes, aber auch des Mittelmeerraumes und aus anderen Teilen der Welt. Der nach Süden ausgerichtete Pfad ist sehr sonnig und verfügt über ein besonderes Mikroklima (die zwischen 1981 und 2010 gemessene Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 12,4 °C), das das Wachstum sehr seltener Pflanzenarten ermöglicht. Bei der botanischen Bestandsaufnahme im Sommer 2014 wurden 343 Pflanzenarten festgestellt, von denen 54 auf der Roten Liste der Schweiz als bedrohte Arten aufgeführt sind.
Zu den Raritäten gehören Campanula bononiensis, Inula spiraeifolia, Peucedanum venetum, Ononis pusilla und Dictamnus albus. Entlang des Weges, in den Mauern der Via Cortivo in Castagnola, wächst auch der Umbilicus rupestris, eine in der Schweiz bedrohte Art. In der Nähe des Weges gibt es auch Gebiete, die im Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung eingetragen sind.
Spezielle Grünverwaltung
Um zu überleben und sich fortzupflanzen, benötigen diese Arten ganz besondere Bedingungen; daher dient die Pflege des Weges eher ihrer Erhaltung als der ästhetischen Reinigung des Gebiets. Daher wird an empfindlichen Stellen, an denen invasive Pflanzen von Hand entwurzelt werden, auf das Mähen des Grases verzichtet, das nur am Ende der Saison mit jährlichen oder halbjährlichen Arbeitsgängen auf den Rasenflächen durchgeführt werden kann. Darüber hinaus wird alle zwei oder drei Jahre, ebenfalls am Ende der Saison, das Wachstum von Sträuchern auf den Trockenrasenflächen eingeschränkt, um die krautige Flora zu fördern, mit Ausnahme einzelner Pflanzen interessanter Arten. Zu den wertvollen Bäumen entlang des Weges gehören zum Beispiel die Rabenbirne, der Goldregen und die Heckenkirsche.
Zu den problematischen invasiven Pflanzen, die ausgerottet werden, gehört die Erigeron karvinskianus, das Gänseblümchen, das oft Mauern schmückt, aber eine Bedrohung für die Artenvielfalt darstellt.
Durch diese besondere Bewirtschaftung des Gebiets kann auch der Lebensraum zahlreicher seltener und gefährdeter Tierarten erhalten werden, wie z. B. der Schmetterling Hipparchia fagi und die Heuschrecke Phaneroptera falcata.
Kleine Flora von Gandria und Umgebung
Im Sommer 2024 hat die Stadt Lugano in Zusammenarbeit mit Edizioni Casagrande die Kleine Flora von Gandria und Umgebung (Piccola flora del Sentiero di Gandria) veröffentlicht, den ersten botanischen Führer, der vollständig einem der interessantesten Naturgebiete des Tessins, aber auch der Schweiz und der Insubrischen Region gewidmet ist. Die Publikation wurde vom Botaniker Nicola Schoenenberger, Direktor des Conservatoire et Jardin botaniques der Stadt Genf und einer der führenden Experten des Gandria-Weges, betreut. Anfang Juli veröffentlicht, bleibt der botanische Führer auch zehn Wochen später unter den meistverkauften Büchern.
256 Seiten, 100 botanische Steckbriefe mit vom Autor vor Ort aufgenommenen Fotos, eine Einführung, die einen neuen Blick auf die Einzigartigkeit des Weges bietet, dazu kurze Anhänge und ein illustriertes Glossar, die den Führer zu einem nützlichen Werkzeug für alle machen, sowohl für Botaniker als auch für Anfänger.
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