Der Gemeinderat bewilligte 2022 einen Kredit von CHF 365'000 für die Organisation eines internationalen Architekturwettbewerbs zur Neugestaltung und Neuordnung des piazzale ex scuole. In Erfüllung dieses Auftrags veröffentlichte die Stadtverwaltung im April 2023 einen einstufigen offenen Architekturwettbewerb.

Der Wettbewerb richtete sich an interdisziplinäre Projektteams und hatte das Ziel, den piazzale ex scuole, einen zentralen öffentlichen Raum der Stadt, neu zu gestalten. Die verpflichtende Einbindung eines Architekten, eines Bauingenieurs und eines Verkehrsexperten in die interdisziplinären Teams war eine Vorgabe der Stadt Lugano, um eine Entwurfslösung zu finden, die architektonische, strukturelle und funktionale Anforderungen an die Mobilität optimal vereint.

Anfang 2024 ratifizierte der Stadtrat den Bericht der Wettbewerbsjury. Von 49 eingereichten Bewerbungen wurden 37 interdisziplinäre Gruppen zur Bewertung zugelassen. Die Jury vergab einstimmig den 1. Preis / 1. Ankauf an das Projekt mit dem Motto "L'uomo che piantava gli alberi" (Der Mann, der Bäume pflanzte) des Studio we arch. aus Lugano (Leitung), mit Teams: Studio architettura e pianificazione Guscetti aus Minusio, Studio d’ingegneria Molinari consulenze aus Lugano,  Studio ingegneria Pini Group aus Lugano, Verkehrsexperten Brugnoli e Gottardi aus Massagno und Beleuchtungstechnik Reflexion aus Zürich. Das Projekt bietet, wie vom Stadtrat gewünscht, besonders hochwertige Lösungen für den Wettbewerbsbereich, insbesondere für die Neuordnung des Verkehrsknotenpunkts, die Abstellmöglichkeiten für Motorräder und Fahrräder sowie die umliegenden Gemeinschaftsräume, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen.

Die öffentliche Ausstellung der Projekte fand vom 25. März bis zum 8. April 2024 im Istituto internazionale di architettura i2A in der Villa Saroli geplant.

Sistemazione e nuovo assetto del Piazzale ex-Scuole
PDF (7 MB)

Divisione Spazi urbani - Concorso di progetto / SIA 142 Procedura libera a una fase

Das Gebiet des Architekturwettbewerbs

Innerhalb des Vierecks zwischen der Via Pretorio, Contrada di Verla, Via Nizzola und Corso Pestalozzi liegt das Wettbewerbsgebiet. Der piazzale ex scuole, benannt nach dem 1969 abgerissenen Schulgebäude, hat im Laufe der Zeit verschiedene Funktionen übernommen. Derzeit ist die nordöstliche Seite von der Überdachung der Bushaltestelle und die südwestliche Seite von einem Parkplatz für Motorräder und Fahrräder belegt. Diese wenig ansprechende Nutzung steht im Widerspruch zu den Bemühungen der Stadt, ihr Stadtzentrum aufzuwerten. Zudem wird die geplante Haltestelle der Luganeser Tram-Train-Linie entlang des Corso Pestalozzi – die bis 2029 erwartet wird – einen Grossteil des Bereichs der Überdachung einnehmen, was eine Neugestaltung des gesamten Bereichs erforderlich macht. Das Projekt muss daher die Nutzung eines hochwertigen öffentlichen Raums gewährleisten, der als Endpunkt und Eingangstor zum Stadtzentrum für Personen dient, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Der Stadtrat erhoffte sich insbesondere qualitativ hochwertige Lösungen nicht nur für die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunkts, sondern auch für die umliegenden Gemeinschaftsbereiche, die der Bevölkerung zugutekommen sollen. In diesem Zusammenhang wird die Möglichkeit einer Erweiterung der bestehenden Fussgängerzone auf die Via Magatti und Via della Posta in Betracht gezogen, um die laufende Fussgängerfreundlichkeit zu unterstützen und dem Ziel der Stadt, den Verkehr aus dem Zentrum zu verdrängen, gerecht zu werden. Ebenso sollte der Parkplatz für Zweiräder unterirdisch verlegt werden, um Platz für bürgerfreundliche Infrastrukturen wie kleine Veranstaltungen, Märkte usw. zu schaffen. Diese Optionen werden auch durch die Ergebnisse des parallelen Studienmandats (MSP) für Seeufer und Stadtzentrum unterstützt.

Das Siegerprojekt

Das Projekt "L'uomo che piantava gli alberi" überzeugte durch seinen städtebaulichen Ansatz, der dem Bereich einen starken Charakter und eine klare Identität verleiht und somit den vorrangigen Zielen der Ausschreibung entspricht. Die Jury stellte fest, dass die im Wettbewerb geforderte Erweiterung der Überdachung durch die Idee eines baumbestandenen Platzes optimal gelöst wird.

Das Design der Baumkronen prägt die neue Raumqualität des piazzale ex scuole mit einem städtebaulichen Projekt im menschlichen Massstab, das den Kontext der angrenzenden Gebäude aufwertet. Die Komposition bleibt flexibel, da dauerhafte Konstruktionen auf Bodenniveau integriert sind, während die Bepflanzung zeitgemässe und effektive Antworten auf Nachhaltigkeitsanforderungen gibt, insbesondere im Hinblick auf den Schutz vor städtischer Überhitzung und Wärmeinseln. Die Verbindung zur unteren Ebene wird durch die visuelle Kontinuität zwischen der Fahrradabstellfläche und dem Platz gewährleistet, wodurch natürliches Licht und Belüftung in den unterirdischen Bereich gelangen, was diesen zu einem angenehmen und sicheren Ort für die Nutzer macht.

Nicht zuletzt bleibt eine grosszügige Fläche für Veranstaltungen und Versammlungen erhalten. Das Projekt sieht fünf Fahrspuren mit der Möglichkeit vor, in jeder Spur drei Busse (zwei Gelenkbusse und einen einfachen Bus) abzustellen. Das Thema der Barrierefreiheit (Design for All) wird sowohl oberirdisch als auch im unterirdischen Bereich architektonisch und typologisch korrekt angegangen. Aus finanzieller Sicht entspricht das Projekt dem vorgesehenen Budget und bietet Spielraum für Optimierungen im Untergeschoss.

Bildergalerie

Die Wettbewerbsjury

Die Jury, die mit der Bewertung der Projektvorschläge beauftragt war und die Stadt Lugano (die Auftraggeberin) vertrat, bestand aus: Karin Valenzano Rossi (Vorsitzende), Stadtratsmitglied, Dicastero sicurezza e spazi urbani (Department Sicherheits- und Stadtflächenressort); Architekt Gino Boila, Direktor der Divisione edilizia pubblica (Abteilung öffentliche Gebäude); Architektin Nicoletta Crivelli, Leiterin der Spazi pubblici, Divisione spazi urbani (öffentliche Räume, Abteilung Stadtflächen); Ingenieur José Simao, Mobilitätsexperte, Stadtpolizei Lugano. Fachmitglieder: Architekt Roberto Briccola, Giubiasco; Landschaftsarchitekt Joao Gomes da Silva, Lissabon; Architektin Mia Hägg, Locarno-Paris; Architekt Matteo Inches, Locarno; Bauingenieur Massimo Laffranchi, Aarwangen. Stellvertreter: Architektin Silvia Barrera, Lugano; Architekt Andrea Felicioni, Direktor der Divisione pianificazione ambiente e mobilità (Abteilung Planung, Umwelt und Mobilität) der Stadt Lugano. Die Jury wurde von externen Beratern und Fachleuten unterstützt.

Kosten und Realisierungszeitplan

Die geschätzten Kosten für die Neugestaltung des Bereichs belaufen sich auf etwa CHF 16,5 Millionen. Der Kanton hat seine Bereitschaft signalisiert, sich mit CHF 2 Millionen an der Verlegung der Bushaltestelle zu beteiligen.

Das definitive Projekt ist für den Zeitraum 2024-2025 vorgesehen, um die Fertigstellung rechtzeitig zum Eintreffen des Tram-Train-Projekts zu gewährleisten, das ebenfalls eine finanzielle Beteiligung des Kantons vorsieht.

Die Geschichte des piazzale ex scuole

Der piazzale ex scuole hat im Laufe der Jahre verschiedene Funktionen erfüllt und wurde für ganz unterschiedliche Zwecke genutzt. Ursprünglich befanden sich hier die Kirche Santa Margherita und das dazugehörige Augustinerinnenkloster, das 1624 eingeweiht und 1848 in ein Lazarett umgewandelt wurde. Der Kanton, damals Eigentümer, übertrug den Komplex 1851 an die Stadt Lugano, die ihn zunächst als Kaserne nutzte. In den frühen 1880er Jahren, nach einem Wettbewerb, den der Architekt Augusto Guidini gewann, wurde ein kommunales Schulgebäude errichtet. Dieses wurde 1901 erweitert und blieb bis 1969 in Betrieb, als es aufgrund der unzureichenden Räumlichkeiten und der neuen pädagogischen Anforderungen abgerissen wurde.

Seitdem hat der Platz einen provisorischen Charakter behalten, obwohl er immer wieder Interesse geweckt hat, was zu verschiedenen Projekten für seine Neugestaltung führte, darunter ein Ideenwettbewerb im Jahr 1970. Zunächst als Parkplatz genutzt, entwickelte sich der Platz Ende des 20. Jahrhunderts mit der Einführung des neuen Piano dei Trasporti del Luganese (Verkehrsplans des Luganese) zu einem wichtigen Knotenpunkt für den öffentlichen Verkehr. Im Jahr 2002 entwarf der Architekt Mario Botta die heutige Bushaltestelle, die den nördlichen Teil des Bereichs prägt.

2011 wurde die Struktur nach Süden hin erweitert, wobei die Geschäftsflächen neu organisiert und die Parkplätze für Autos zugunsten von Stellplätzen für Zweiradfahrzeuge entfernt wurden. Diese Anordnung ist bis heute weitgehend unverändert geblieben, mit Ausnahme der Neugestaltung der Ecke zwischen dem UBS-Gebäude und der Contrada di Verla im Rahmen des Pflasterungsprojekts für die Altstadt durch das Studio Buletti-Fumagalli-Del Fedele-Bernardi aus Lugano.


Letzte Aktualisierung: 18. März 2024

Die deutsche Version dieser Seite wurde mit Hilfe von automatischen Übersetzungstools erstellt und kann Fehler und Auslassungen enthalten.

Die Originalversion ist die Seite auf Italienisch.

Kontakte

Città di Lugano
Spazi urbani

Via Sonvico 4a
6900 Lugano
t. +41 58 866 73 11
[email protected]