Neugestaltung des Schwimmbads Carona

© Orsi und Partner

Kontext

Im Jahr 2021 hat die Stadt Lugano einen Architekturwettbewerb gestartet, um das Schwimmbadzentrum von Carona durch ein einheitliches Projekt aufzuwerten. Die Hauptaufgabe bestand darin, den bestehenden Bereich zu erneuern und neue Elemente harmonisch in einen wertvollen Naturraum zu integrieren.

Trotz rückläufiger Besucherzahlen hat das Zentrum historische Bedeutung und bleibt ein Ort für Sport, Freizeit und Tourismus. Um es weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde beschlossen, mit einem zuverlässigen privaten Partner zusammenzuarbeiten, um die Schwimmbadanlage zu revitalisieren.

Der Touring Club Schweiz (TCS) hat Interesse bekundet, in diesem Gebiet ein Glamping-Dorf zu errichten. Im Rahmen des Projekts wird der TCS die tatsächliche Umsetzung des Dorfes übernehmen, vorausgesetzt, es erfolgt eine planerische Anpassung und die Erteilung eines Baurechts für das betreffende Gebiet. Die Stadt hingegen wird in die Schwimmbadanlagen investieren, einschliesslich der Schwimmbecken, Basisdienstleistungen, Gastronomie und Umkleideräume.

Angesichts des Zustands der Gebäude und ihrer wenig funktionalen Anordnung wurde es den Wettbewerbsteilnehmern gestattet, Lösungen vorzuschlagen, die sowohl den Erhalt der Bausubstanz als auch den vollständigen Abriss und Neubau umfassen.

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Architektur

Das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Projekt, "Tuffo nel verde" (Sprung ins Grüne), strebt eine ausgewogene Integration öffentlicher und privater Funktionen an. Besonders hervorzuheben sind seine Flexibilität und Resilienz, die eine einfache Anpassung an zukünftige Szenarien ermöglichen. Darüber hinaus vereinfacht es den Zugang und die Organisation, indem alle von der Stadt Lugano finanzierten Dienstleistungen auf die Ebene des Schwimmbeckens gebracht werden. Dieses Konzept reduziert die Eingriffe, insbesondere in Bereichen, in denen die aktuelle Anordnung durch funktionale Überlagerungen beeinflusst wurde.

Das Schlüsselelement des neuen Eingriffs ist eine einfache, gespaltene Mauer, die symbolisch zwei Kirchen, Madonna d’Ongero und Santa Marta, verbindet. Diese Mauer definiert und erweitert die Ebene der Schwimmbecken durch eine "einfache" Auffüllung. Dieses architektonische Element wird zu einem territorialen Bezugspunkt, der klar eine geräumige horizontale Ebene umreisst, auf der alle notwendigen Einrichtungen des Schwimmzentrums untergebracht sind, darunter ein Mehrzweckraum, Umkleideräume, Duschen und Sanitäranlagen.

Die Idee eines grossen Dachs, das alle Bereiche zu den Schwimmbecken ausrichtet, gewährleistet eine bemerkenswerte funktionale Flexibilität und steht im Einklang mit dem ursprünglichen architektonischen Konzept. Zudem verleiht die Verwendung einer Holzstruktur der Architektur einen Charakter, der zur Umgebung und ihrer Funktion passt.

Was die Schwimmbecken betrifft, so ist eine Aufteilung des grossen bestehenden Beckens in drei separate Becken geplant, von denen jedes für unterschiedliche Zwecke vorgesehen ist, um eine vielfältige Palette an sportlichen, Freizeit- und Vergnügungsaktivitäten zu bieten. Darüber hinaus sind ein Sprungbrett und ein Sprungbecken, zwei Rutschen, ein Becken mit sanft abfallendem Boden, ähnlich einem Strand, mit Wasserspielen und Spritzern sowie ein Schwimmbecken mit drei 25-Meter-Bahnen vorgesehen.

Nachhaltigkeit

Das neue Gebäude soll die Anforderungen des Minergie-Standards erfüllen, und die wichtigsten Nachhaltigkeitsindikatoren werden beachtet, mit besonderem Fokus auf wirtschaftliche und ökologische Aspekte.

Die Wärme für das gesamte Gebäude und die Becken wird über den Anschluss an das Fernwärmenetz der Aziende industriali di Lugano (AIL) erzeugt, und die Belüftungssysteme werden mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Auf den Dachflächen ist die Installation einer Photovoltaikanlage vorgesehen, die auf einen optimalen Eigenverbrauch ausgelegt und wirtschaftlich betrieben wird.

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Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2024