Im Dezember 2019 beantragte der Stadtrat von Lugano einen Kredit von 498'000 CHF für ein Verfahren der Parallelen Studienaufträge (MSP), mit dem Ziel, den Masterplan für das Seeufer und das Stadtzentrum von Lugano zu erstellen.

Ein ähnliches MSP-Verfahren wurde im Rahmen des PDcom-Projekts durchgeführt, das darauf abzielt, der Stadt eine Gesamtvision für die Entwicklung ihres gesamten Territoriums zu verschaffen.

Das Ziel des Masterplans ist es, die öffentlichen Räume bürgergerecht aufzuwerten und die Grundlage für die Anpassung des Nutzungsplans zu schaffen.

Nach der Genehmigung des Kredits durch den Gemeinderat im Juni 2020 wählte der Stadtrat vier konkurrierende Gruppen für das Seeufer und das Stadtzentrum von Lugano aus, die ihre Vorschläge einem Expertengremium vorlegten. Dieses gab im September 2021 seine Empfehlungen ab.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden im Herbst 2021 in der Rivetta Tell ausgestellt. Der Inhalt des gesamten Auswahlverfahrens wurde in einer speziellen Publikation zusammengefasst.

Das Planungsgebiet

Die Gebiete des Seeufers und des Stadtzentrums waren im Laufe der Jahre Gegenstand verschiedener Planungen und Studien, mit dem Ziel, ihr Potenzial, ihre Funktionalität, ihre Attraktivität und ihr Angebot zu verbessern. Im Jahr 2016 brachte ein vom Gemeinderat angenommener Vorstoss das Thema erneut zur Sprache und forderte den Beginn einer Studie für eine Variante des Nutzungsplans (PR) für das Gebiet. Das indikative Studienperimeter erstreckt sich entlang des Seeufers vom Grenzgebiet der Gemeinde Paradiso bis zu den Toren von Villa Favorita und umfasst die Plätze des historischen Kerns sowie das Gebiet bis zur Via Balestra.

Die Wettbewerbsgruppen und die Bewertung des Expertengremiums

Die Gruppen, die ausgewählt wurden, um ihre Vision für dieses Gebiet zu präsentieren, waren: Ceresio, unter der Leitung von Officina del Paesaggio; Vel di seta, unter der Leitung von Michele Arnaboldi Architetti; Team BMV, unter der Leitung von Paolo L. Bürgi - Studio Bürgi; LONGLAKE, unter der Leitung von Inches Geleta Architetti und Dematté Elena Fontana Architekten.

Das Projekt LONGLAKE von Inches Geleta Architetti + Dematté Fontana Architekten wurde als dasjenige identifiziert, das den Erwartungen der Stadt am besten entspricht, laut dem Expertengremium, das jedoch eine Reihe von Empfehlungen abgab, um Ideen und Vorschläge der anderen drei Gruppen zu berücksichtigen.

Auf Basis dieser Empfehlungen arbeitet die Stadt am Masterplan, der als Hauptreferenzrahmen für die Entwicklung des Gebiets dienen wird. Der Stadtrat hat auch beschlossen, einige als prioritär und dringend erachtete Studien sofort einzuleiten.

Hauptergebnisse

Die Experten hoben die Notwendigkeit hervor, Massnahmen zur Reduzierung des Fahrzeugverkehrs einzuführen. In diesem Zusammenhang schlug die Gruppe LONGLAKE ein Massnahmenpaket vor, das die Einrichtung einer 30-km/h-Zone und die Schaffung von zwei 20-km/h-Begegnungszonen entlang des Seeufers (vom LAC bis zur Piazza Indipendenza) umfasst.

Die Ergebnisse des MSP bestätigen die Notwendigkeit, die Fussgängerzone im Stadtzentrum zu vervollständigen und sie auf die Via Magatti und die Via della Posta auszudehnen. Einige Linien des öffentlichen Verkehrs müssen umgeleitet und Lade-/Entladezonen neu definiert werden. Dieser Ansatz erleichtert die Gesamterneuerung der Piazza Riforma, der Piazza Rezzonico und der Piazza Manzoni und verbessert die Verbindung der Langsamverkehrsmobilität mit dem intermodalen Knotenpunkt am Piazzale ex-Scuole, was die Möglichkeit eröffnet, zusätzliche Aktivitäten entlang der Strassen, wie beispielsweise Märkte, zu veranstalten.

In Bezug auf die Fahrradwege hält das Expertengremium den Vorschlag für interessant, einen bidirektionalen, getrennten Fahrradweg von Paradiso zu den Giardini Belvedere einzurichten. Bis 2025 wird die Stadt auch die Umsetzung temporärer Massnahmen zur Sicherung des Langsamverkehrs prüfen. Für den zentralen Abschnitt schlagen die Experten eine 6 Meter breite Strasse vor, auf der motorisierter und Fahrradverkehr mit Geschwindigkeiten von 20–30 km/h koexistieren können.

Das MSP hob auch die Notwendigkeit hervor, die drei städtischen Häfen zu erhalten, und schlug vor, ihre Nutzung zu differenzieren: Der Porto della Foce sollte sich auf klassische Hafendienste (Slipanlage, Kran, Tankstelle usw.) und Segelboote konzentrieren, während in den Häfen Belvedere und Lanchetta motorisierte und Ruderboote untergebracht werden sollten. Die Neuordnung und Erweiterung dieser Häfen wird es ermöglichen, einige Liegeplätze entlang der Ufer zu entfernen und die öffentliche Zugänglichkeit zu erhöhen.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Neuorganisation des Piazzale ex-Scuole. Laut dem Expertengremium sollte dieser Bereich mehrere Funktionen aufnehmen und Räume für gesellschaftliche Nutzungen bieten, um den sich wandelnden Anforderungen des intermodalen Verkehrsknotens gerecht zu werden, ohne oberirdische Bauwerke (höchstens eine Struktur ähnlich der bestehenden). Die Experten empfehlen ausserdem die Schaffung einer unterirdischen Einrichtung mit Abstellplätzen für Fahrräder und Motorräder.

Im Hinblick auf die urbane Logistik schlägt das Expertengremium vor, den Vorschlag der Gruppe LONGLAKE weiterzuentwickeln: die Einrichtung einer Unterstützungsaktivität für die Verteilung im Einzelhandel, die in den Untergeschossen des Autosilo Balestra realisiert werden soll, wo ein "Mini-Hub" untergebracht werden könnte.

Prioritäre Massnahmen

Das Expertengremium hat dem Stadtrat auch einige prioritäre Massnahmen vorgeschlagen, für die es nicht notwendig ist, auf die Fertigstellung des Masterplans zu warten.

Dazu gehört der Start des Architekturwettbewerbs für den Piazzale ex-Scuole, mit dem Ziel, das endgültige Projekt bis 2025 fertigzustellen (unter Berücksichtigung insbesondere der Ankunft des Tram-Trains und der Notwendigkeit einer unterirdischen Abstellanlage für Zweiräder).

Eine weitere dringende Massnahme ist die Definition der Radwege im Abschnitt zwischen Paradiso und Campo Marzio, da die Frist für die Nutzung des von der Eidgenossenschaft bereitgestellten Kredits 2025 endet.

Auch die Neuordnung der Liegeplätze sowie die Planung und Erweiterung der Häfen und Landungsstege, um die Zugänglichkeit der Seeufer zu erhöhen, können sofort beginnen.

Schliesslich empfahl das Expertengremium dem Stadtrat, die Planung des Bereichs um die drei zentralen Plätze rund um das Palazzo Civico fortzusetzen und das in den frühen 2000er Jahren von Buletti Fumagalli Del Fedele Bernardi Architekten konzipierte Vorprojekt wieder aufzunehmen und abzuschliessen.

Zu Erreichende Ziele

Der Masterplan muss Lösungen vorschlagen, um öffentliche Räume in Bezug auf ihre Nutzbarkeit, Veranstaltungen und Aktivitäten sowie die Förderung von Wohnen, Handel und Tourismus im Stadtzentrum zu organisieren. Es werden auch Lösungen für Mobilitäts- und Logistikfragen sowie für die Zugänglichkeit der Uferbereiche und die landschaftliche Aufwertung des Sees erwartet.

Auf Grundlage der Studie wird es möglich sein, den Nutzungsplan (PR) anzupassen und die entsprechenden Kreditanforderungen an den Gemeinderat zu formulieren. Der Masterplan muss ein erneuertes Bild des Seeufers präsentieren, das seine Geschichte, sein landschaftliches und kulturelles Erbe sowie die Erwartungen der Bevölkerung, des Tourismus und der Wirtschaft berücksichtigt. Dazu gehören Themen wie Grünflächen, öffentliche Beleuchtung, Stadtmöblierung, Kulturgüter, Seebrunnen und mehr.

Es werden Lösungen erwartet, die mit den Entwicklungsleitlinien 2018–2028 der Stadt übereinstimmen, insbesondere im Hinblick auf die Ziele der Aufwertung und Fussgängerzone im Stadtzentrum, der Verkehrsberuhigung am Seeufer, der Erhöhung des Anteils an öffentlichem Verkehr und Langsamverkehr (zu Fuss und mit dem Fahrrad) sowie der Erweiterung öffentlich zugänglicher Grün- und Freizeitflächen, die das ganze Jahr über nutzbar sind.


Letzte Aktualisierung: 14. Juni 2023
 

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