Tonarchiv 1962-2003
Der Gemeinderat von Lugano wurde im Jahr 1900 gegründet. Zuvor wurde die Legislative durch die Gemeindeversammlung (d. h. die Versammlung aller Bürger mit politischen Rechten in kommunalen Angelegenheiten) vertreten.
In den 1960er Jahren begann man, die Sitzungen auf Tonband aufzunehmen, hauptsächlich um die Erstellung des Protokolls zu erleichtern und im Falle von Einwänden gegen dessen Inhalt. Die Sammlung dieser Aufnahmen ist Teil der allgemeinen Dokumentation der Sitzungen des Gemeinderats und wurde bisher im Archivio amministrativo (Stadtarchiv) aufbewahrt.
Im Jahr 2021 wurde ein Projekt zur Digitalisierung und Dokumentation dieses audiovisuellen Erbes (bestehend aus 454 Magnetbändern) gestartet, in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalphonothek und mit Unterstützung der Vereinigung Memoriav sowie der Divisione della cultura e degli studi universitari del Cantone Ticino (Abteilung für Kultur und Universitätsstudien des Kantons Tessin).
Die Sammlung wurde Ende 2020 als dauerhafte Hinterlegung der Schweizerischen Nationalphonothek übergeben und ist über ein spezielles Online-Portal frei zugänglich. Im Februar 2023 wurde die 200. Aufnahme veröffentlicht. Das Projekt wird Ende 2024 abgeschlossen und zusätzlich im Memoriav-Katalog sowie im Kulturerbeportal des Kantons Tessin, Sàmara, verfügbar sein.
Historische Beispiele
Das Archiv sammelt die Stimmen aller Gemeinderäte sowie der Mitglieder des Stadtrats, die bis 2003 in den Sitzungen das Wort ergriffen haben. Es ermöglicht, politische Standpunkte zu aktuellen Themen wiederzuentdecken, die jedoch schon vor Jahrzehnten im Sitzungssaal des Legislativs (abgebildet auf dem Foto von Vicenzo Vicari) diskutiert wurden, durch die Stimmen derjenigen, die sich aktiv für die Politik der Stadt eingesetzt haben. Unten finden Sie eine Auswahl von Auszügen aus Sitzungen zwischen 1963 und 1976.
Beim Anhören der Aufnahmen ist es wichtig zu beachten, dass es sich um Aufnahmen handelt, die mit nicht professionellem Equipment erstellt wurden und für die Protokollerstellung bestimmt waren: Sie waren nie für die öffentliche Verbreitung gedacht, und manchmal befinden sich die Redner nicht in unmittelbarer Nähe des Mikrofons, was zu einer geringen Tonqualität führen kann. Diese Situation wird auch bei unvorhergesehenen Ereignissen deutlich: Am 28. Mai 1973 wurde die Antwort des Bürgermeisters auf eine Anfrage zur Angioli-Standseilbahn durch Musik unterbrochen, die zu diesem Zeitpunkt auf der Piazza della Riforma gespielt wurde.
Tonaufnahmen auf Italienisch
10 giugno 1963 - Feruccio Pelli fa il punto sulla situazione della Ferrovia Lugano-Cadro-Dino
27 giugno 1963 - Paride Pelli parla di autonomia comunale
5 luglio 1967 - Arturo Gusberti e Ferruccio Pelli sulla posizione delle panchine sul lungolago
5 luglio 1971 - Lorenzo Gilardoni e Ferruccio Pelli sulle sirene dei battelli
27 novembre 1972 - Iva Cantoreggi si oppone al progetto di variante al PR che consente di creare cucine senza finestre
27 novembre 1972 - Pier Mario Creazzo in risposta a Cantoreggi sulle cucine
28 maggio 1973 - Arnoldo Gianella e Ferruccio Pelli su Funicolare degli Angioli con musica del concerto
7 ottobre 1976 - Giovanni Orelli e Ferruccio Pelli discutono sulla censura di "Salò o le 120 giornate di Sodoma" di Pasolini
15 dicembre 1986 - Adriano Censi evidenzia le condizioni di degrado del Parco Ciani
4 maggio 1992 - Mariuccia Ghiringhelli, prima donna eletta presidente del Legislativo, tiene il suo discorso di insediamento
30 giugno 1992 - Marco Borradori risponde all'interpellanza di Angelo Paparelli sull'ex centrale termica di Cornaredo
Weitere Beispiele im Katalog
Neben den oben vorgestellten Auszügen können im Katalog der Schweizerischen Nationalphonothek weitere Themen entdeckt werden. Bereits in den 1960er Jahren wurde zum Beispiel über die Notwendigkeit diskutiert, eine Politik für moderat vermietete Wohnungen zu fördern, sowie über den Flughafen Lugano-Agno, der eine wesentliche Rolle im Mobilitätsnetzwerk des Kantons spielte und häufig Gegenstand politischer Diskussionen war. Schliesslich ist eine weitere Aufnahme von historischem Wert die erste Interpellation aus dem Jahr 1965, die sich mit den Absichten des Stadtrats von Lugano gegenüber dem ehemaligen Palace Hotel befasste, einem Bereich, der heute Sitz des LAC ist.
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